Wortstrukturen in den Balkansprachen

Autor/innen

  • Norbert Boretzky

Abstract

Die Balkansprachen unterscheiden sich in Phonembestand und Akzentverteilung nicht unerheblich voneinander, weisen aber einige Ähnlichkeiten im Wortbau auf. Diese gehen aber weniger auf konvergierende Lautwandel zurück, sondern sind Gemeinsamkeiten in den ererbten indogermanischen Strukturen und vielleicht noch mehr universalen Tendenzen im Lautwandel zu verdanken. Vor allem wirken Tendenzen zur Reduktion des Wortauslauts wie auch zur Vorverlagerung von Konsonanten dahin, dass Konsonantencluster in In- und Anlaut eher zunehmen. Trends wie Auslautreduktion, Aphärese, Metathese und Prothese sind nicht stark und gleichmäßig genug, um wirklich einheitliche BS-Strukturen zu schaffen. Besonders Neugriechisch verdankt sein Aussehen wesentlich immer noch seinem Vorläufer, während etwa gegisches Albanisch in hohem Maße individuelle Neuerungen erfahren hat. Einen generellen Abbau von Clustern oder gar die Beseitigung von Clustern im Anlaut, etwa als Annäherung an das Türkische, hat es nicht gegeben.

Veröffentlicht

2018-03-23

Zitationsvorschlag

Boretzky, N. (2018). Wortstrukturen in den Balkansprachen. Zeitschrift für Balkanologie, 53(2). Abgerufen von https://www.zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/520

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