Höflichkeitskonzepte am Beispiel von Anredeformen in deutschen, russischen und bulgarischen Volksmärchen

Autor/innen

  • Gergana Börger

Schlagworte:

Märchen, Anredeformen, Höflichkeit

Abstract

In vorliegender Arbeit wird die Anwendung der sprachwissenschaftlich etablierten Höflichkeitskonzepte Solidaritäts- und Distanzhöflichkeit anhand von Anredeformen in Zaubermärchen aus dem bulgarischen, deutschen und russischen Sprachraum veranschaulicht. Solidaritätshöflichkeit kann durch Formen der Verwandtschafts- und Bewertungsanrede markiert werden. Die Verwandtschaftsanrede an Unbekannte stellt ein Charakteristikum von Märchen aus allen drei Sprachräumen dar. Die Formen der Bewertungsanrede können sich auf verschiedene Eigenschaften des Adressaten bzw. der Adressatin beziehen: Es zeichnet sich in bulgarischen Märchen die Tendenz ab, auf Fähigkeiten des Angeredeten wie Mut und Stärke hinzuweisen, in deutschen Märchen wird häufiger der Grad der emotionalen Verbundenheit gekennzeichnet und in russischen verstärkt auf die Schönheit der Gesprächspartnerin verwiesen. Distanzhöflichkeit kann durch die pronominale Distanzanrede in der 2.P.Pl. markiert werden, die in deutschen Märchen oft vorkommt, für russische und bulgarische dagegen untypisch ist. Bei der Verwendung der Distanzform Ihrfällt auf, dass ihr Gebrauch asymmetrisch und sowohl von sozialen Parametern als auch von der Semantik der Aussage abhängig ist.

 

 

Autor/innen-Biografie

Gergana Börger

Lektorin für Bulgarisch

Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Veröffentlicht

2013-03-11

Zitationsvorschlag

Börger, G. (2013). Höflichkeitskonzepte am Beispiel von Anredeformen in deutschen, russischen und bulgarischen Volksmärchen. Zeitschrift für Balkanologie, 49(1). Abgerufen von https://www.zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/336

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